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Erwarten Sie das Unerwartete!

Ein Rückblick auf das Jahr 2023 und ein Ausblick auf das Jahr 2024

Aktien bringen langfristig die höchste Rendite, man muss die Schwankungen nur aushalten.

Nach einem fulminanten Start im Januar 2023 kamen noch im 1. Quartal Befürchtungen zu Zinssteigerungen auf und schon Mitte März waren große Teile der Gewinne der ersten Wochen aufgezehrt. Ein Szenario, wie es sich an vielen großen Aktienmärkten darstellte. Im 2. und 3. Quartal zeigte sich im DAX eine relativ enge Seitwärtsbewegung zwischen 15.500 und 16.500 Punkten, bevor Mitte September Zinsbefürchtungen den Index auf die schon im März erreichten Tiefststände schickten. Wer schon Anfang Oktober eine Jahresendrallye erwartete, musste sich noch einen Monat gedulden. Ende Oktober ging es von rund 14.700 Punkten ohne nennenswerte Konsolidierungen hinauf auf 16.751,64 am letzten Börsentag.

Turbulentes Börsenjahr geprägt von globalen Konflikten

Das turbulente Börsenjahr wurde von den Entwicklungen und Befürchtungen im Krieg Russland gegen Ukraine begleitet. Die erhöhte Spannung im Konflikt China/Taiwan wurde noch um den Konflikt der Palästinenser mit Israel erweitert. Zudem zeigt sich immer mehr eine Wende in der geopolitischen Weltordnung, wie wir sie bisher kannten. Das bisher weitgehende isolierte, aber auch hochgerüstete Nordkorea knüpft erweiterte Beziehungen zu Russland und verschärft die Kriegsrhetorik im eigenen Land.

Die mächtigen „Magnificent 7“

Das Zauberwort „Künstliche Intelligenz“ hat weltweit die Anleger verzückt und schickte die großen Technologiewerte der USA auf beeindruckende Niveaus. Die „Magnificent 7“ werden Microsoft, Apple, Amazon.com, NVIDIA, Alphabet (Google), Meta Platforms (Facebook) und Tesla genannt. Einige Indizes, die unterschiedlich berechnet werden, haben schon den dieses Jahr geprägten Namen übernommen.

Die Betrachtung einiger großer Indizes/Währungen und Wertpapiere zeigt ein sehr unterschiedliches Bild:

 

Ende 2022

Ende 2023

Veränderung

DAX Performance Index

13923,59

16751,64

20,3%

DAX Kurs Index

5692,03

6628,85

16,5%

EuroStoxx 50

3793,62

4521,65

19,2%

Stoxx 50

3651,83

4093,37

12,1%

S&P 500

3839,5

4769,83

24,2%

S&P 500 ex Tech

274,27

313,51

14,3%

NASDAQ 100

10939,76

16825,93

53,8%

UBS Magnificent 7

65,12

114,42

75,7%

Meisterwert Perspektive

99,34

106,6

7,3%

EURUSD

1,0705

1,1039

3,1%

Quelle: Bloomberg / eigene Berechnungen

 

 

Mit einer Wertentwicklung von 75,7% lag der UBS Magnificent 7 Index weit vor dem NASDAQ 100, der am Jahresende mit einem Plus von 53,8% reüssierte. Wie sehr die Magnificent 7 selbst einen so breit aufgestellten Index wie den S&P 500 beeinflussen, zeigt der Vergleich mit dem S&P 500 ex Tech. Mit 9,9% höheren Ergebnis ging der S&P 500 ins Ziel. Künstliche Intelligenz ist zum geflügelten Wort des 4. Quartals geworden. Erfahrene Anleger erinnern sich an die Euphorie, die das Internet um die Jahrtausendwende auslöste. Neben den Magnificent 7 partizipieren auch eine Reihe von Unternehmen, die bisher kein oder wenig Geld verdienen. Der stets defensiv aufgestellte Meisterwert Perspektive kann diese Entwicklungen bauartbedingt nicht abbilden. Er ist der Marathonläufer, nicht der Sprinter und kann in einem volatilen Aktienumfeld mit seinen geringen Schwankungen Stabilität in die Aktienallokation bringen. Genauso wie es von ihm erwartet wurde, hat er es 2023 gemacht. Die Schwankungen waren sehr überschaubar und wem eine attraktive Ausschüttung gefällt, der konnte sich im Februar 2023 darüber freuen.

Der Ausblick auf das Jahr 2024

Eines ist gewiss, wir wissen es nicht. Schlagen wir also in den großen Sumpf an vermeintlichen Fakten und bereits genannten Belastungsfaktoren ein paar Pflöcke und versuchen uns daran herauszuziehen. Mal sehen, was dann passiert. Und immer wieder gilt erwarten Sie das Unerwartete!

Künstliche Intelligenz und sinkende Zinsen

War es im Jahr 2020 Corona mit der Aussicht, in drei bis vier Jahren einen Impfstoff zu haben, war es 2021 als der Impfstoff schon da war, mag der Rückblick auf 2022 die Invasion Russlands in die Ukraine am Jahresanfang kaum einer vermutet haben. So waren es 2023 die Themen künstliche Intelligenz und die Aussicht auf sinkende Zinsen, welche am Jahresanfang nicht absehbar waren. Eine ansatzweise Lösung der bereits genannten Belastungsfaktoren kann die Börsen in die Höhe katapultieren. Eine Verschärfung der Belastungsfaktoren kann das Gegenteil bewirken. Was wir aber wissen: Aktien bringen langfristig die höchste Rendite, man muss die Schwankungen nur aushalten. Die globale Weltordnung scheint sich zu ändern und das ist wohl die größte Herausforderung für das Jahr 2024.

Tipps für pessimistische und optimistische Anleger

Behalten Sie dabei im Auge, dass der Pessimist ein Mist ist, auf dem nichts wächst. Sind Sie ängstlich, was durchaus verständlich und keineswegs negativ einzustufen ist, erhöhen Sie die Quote verzinslicher Anlagen in Ihrem Portfolio und meiden Sie Aktien. Wenn Sie unentschlossen sind, ist gegen 50/50 nichts einzuwenden. Dabei werden Sie 50% solide Aktien wie im Meisterwert Perspektive und 50% solide Anleihen gut durch 2024 bringen. Sind Sie mutig? Gehen Sie mit 30% Anleihen und 70% Aktien in das neue Börsenjahr. Sind Sie optimistisch, egal ob jung oder alt, kann es nur heißen 100% Aktien, da gilt es dann nur zu entscheiden, wieviel Prozent defensive Aktien und wieviel Prozent offensive Aktien Sie sich hinlegen. Wir wünschen Ihnen viel Fortune bei all ihren Entscheidungen. Seien wir alle gemeinsam gespannt auf die unerwarteten Ereignisse im Jahr 2024. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Textes stehen die Wahlen in Taiwan noch an, sie geben eine erste Chance auf ein unerwartetes Ereignis.

Der Optimist ist im Gegensatz zum Pessimisten ein hervorragender Nährboden. Bleiben Sie optimistisch und gönnen Sie dem Pessimisten zwischenzeitliche Erfolge. Letztendlich wird sich der Pessimist immer grämen, weil er immer schlechtere Szenarien erwartet. Der Optimist wird sich auch in schlechten Zeiten freuen, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es besser wird.

Soweit Ihr wie immer etwas anderer Ausblick auf das neue Jahr von Ihrer Braunschweiger Privatbank.

Text: Simona Winter