Wo Anleger von hohen Dividendenausschüttungen profitieren

In Zeiten niedriger Renditen bei der Geldanlage kommen Dividenden eine steigende Bedeutung zu. Während mit den meisten Staatsanleihen kaum noch Erträge zu erzielen sind, sieht es bei den Aktiengesellschaften deutlich besser aus. Portfolioberater Thomas Heinisch von der Braunschweiger Privatbank zeigt auf, wo mit besonders hohen Dividendenausschüttungen zu rechnen ist.

Gute Rendite: Dividende an der Börse
Grafik: fotolia // oxie99

Bei kurzen und mittleren Laufzeiten bewegen sich die Renditen der Staatsanleihen aus den weltweit führenden Wirtschaftsnationen überwiegend im negativen Bereich. Eine Ausnahme bilden die USA und Großbritannien, wo selbst die Anlagen mit 3-monatiger Laufzeit bei bester Bonität schon positive Erträge erzielen. Gegenpol dazu ist die Schweiz. Dort gibt es selbst für 10-jährige Staatsanleihen eine negative Rendite. In einem derartigen Umfeld kommt den Dividenden von börsennotierten Unternehmen eine immer höhere Bedeutung zu, um bei der Geldanlage Einnahmen zu erzielen.

Deutsche Aktiengesellschaften schütten 46 Mrd. Euro aus

Auf die Aktionäre der deutschen Aktiengesellschaften aus DAX, MDAX und TecDAX werden nach Schätzungen der DZ Bank im Jahr 2018 etwa 46 Mrd. Euro an Dividenden ausgeschüttet. Damit sollte ein neuer Höchststand in der Dividendensumme erreicht werden. Beim DAX ist mit einer Dividendenrendite von 2,4 % zu rechnen. Im Vergleich mit 10-jährigen Staatsanleihen, die mit einer Rendite um 0,5 % notieren, erscheint das überaus attraktiv.

Nach Angaben von Allianz Global Investors werden in Neuseeland mit ca. 5 % weltweit die höchsten Dividendenrenditen erwartet. Aber auch in Westeuropa winken attraktive Renditen: in Portugal mit ca. 4,5 % sowie in Spanien, Finnland, Großbritannien und Norwegen mit jeweils etwa 4,0 %.

Im Gegensatz zu den USA, wo Dividenden i. d. R. quartalsweise ausgeschüttet werden, werden die Dividenden der deutschen Unternehmen größtenteils im 2. Quartal ausgeschüttet. Westeuropäische Unternehmen schütten gern auch eine zweigeteilte Dividende in Form eines Abschlages und einer Schlussdividende aus.

Vorsicht vor einzelnen "Dividendenkönigen"

Eine Investition in Aktien erscheint umso attraktiver, je breiter die Investition gestreut ist. Das reduziert gleichzeitig die Risiken eines Investments deutlich. Wer hingegen auf einzelne "Dividendenkönige" setzt, kann Enttäuschungen erleben. Manch ein Unternehmen, auch aus dem DAX, musste in der Vergangenheit drastische Dividendenkürzungen vermelden. Das ging meist auch mit einer enttäuschenden Kursentwicklung des Einzelwertes einher.

Derartige idiosynkratische Risiken gilt es mit einer breiten Streuung zu vermeiden. Für die im 2. Quartal anstehenden Dividendenzahlungen besteht noch eine gewisse Zeit, sich neu zu positionieren und ggfs. sein Portfolio zu optimieren.

Über den Autor
Thomas Heinisch ist Portfolioberater bei der Braunschweiger Privatbank. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bankbusiness, Schwerpunkt Wertpapiergeschäft und im Private Banking Bereich. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Stiftung Braunschweiger Bürgerpreis.