Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im September 2023

Die Spannung vor den Notenbanksitzungen der EZB und der amerikanischen Notenbank prägte spürbar den September. Die Europäer erhöhten den Leitzins ein weiteres Mal, die Amerikaner hielten sich zurück. Beide Notenbanken unterstrichen jedoch ihre Maßgabe, mit einer restriktiven Geldpolitik die Inflation einzudämmen. Die US-Notenbank schloss dabei die Möglichkeit nicht aus, in 2023 noch einen Zinsschritt zu unternehmen, kündigte aber im gleichen Zuge an, dass 2024 der Zinsgipfel erreicht sein sollte.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

 

Die aktuelle Marktsituation

Die Zinsen für amerikanische Staatsanleihen sind zur Zeit so hoch wie seit 17 Jahren nicht mehr. Die 2-jährigen Anleihen rentieren mit rund 5,0 %, was bei einer Kerninflation von 3,7 % in 2023 die Vereinnahmung eines realen Zinses bedeutet. Die aktuellen Inflationsprognosen der Notenbank für 2024 mit 2,6 % und 2025 mit 2,3 % lassen die USD-Anleihen zu einer reellen Konkurrenz für die Anlageklasse Aktien werden.

Der Aktienmarkt wiederum entwickelte sich bereits in der Vergangenheit oftmals prächtig, wenn der Zinsgipfel in Sicht kam – zudem waren Oktober bis Januar ohnehin häufig die stärksten Börsenmonate. Das Thema „künstliche Intelligenz“ bringt den Technologiewerten neue Impulse. Ein detaillierterer Blick auf den bisher rund 16 %igen Anstieg des breit aufgestellten S&P 500 zeigt, dass dieser hauptsächlich von den Technologiewerten darin getragen wurde. Im Gegensatz zum Beginn des Jahrtausends sind nun aber nicht mehr überwiegend junge Unternehmen mit schwachen Bilanzen und vagen Geschäftsmodellen die Treiber, sondern vielmehr große, etablierte Player mit erprobten Konzepten.

Die Inflationsentwicklung und die damit verbundene Geldpolitik stehen auch weiterhin im Fokus der Vorhersagen. Sollte der Leitzins rascher sinken als bisher erwartet, ist davon auszugehen, dass sich Aktien bereits früher freundlich entwickeln. Setzt sich jedoch der zuletzt beobachtete Ölpreisanstieg fort und befeuert damit die Inflation, wird wohl mehr Geduld notwendig sein.


Der Blick in die Fondswerkstatt

Der September sorgte für ausgesprochen gute Nachrichten: Wir konnten einen neuen historischen Höchststand für den Meisterwert Perspektive verzeichnen! Zuletzt war dies im Juli diesen Jahres gelungen. Dieser Erfolg freut uns und unsere Investoren erst recht, weil im Vergleich dazu die Entwicklung an den internationalen Märkte überwiegend seitwärts verlief – und zudem der September ohnehin erfahrungsgemäss stets einer der schwierigeren Börsenmonate ist.

Ad hoc kommt uns keine Reallokation in den Sinn, in deren Zuge keine Transaktion an den US Börsen New York Stock Exchange (NYSE) und National Association of Securities Dealers Automated Quotation (NASDAQ) stattfand. Umso bemerkenswerter der September 2023, der uns diese bis dato noch nicht dagewesene Situation bescherte.

Aus dem Meisterwert Perspektive Portfolio verabschiedeten sich die Deutsche Telekom, Reckitt Benckiser, Daiwa House und Mitsubishi Financial. Sie wurden ersetzt durch die bereits bekannten Titel von Fresenius und EssilorLuxottica. Ferner kam die spanische Inditex dazu – durch ihre Modegeschäfte mit dem Namen „Zara“ sicherlich besser bekannt als unter der eher sperrigen Unternehmensbezeichnung „Industria de Diseno Textil“. Das Quartett wird durch den schwedisch britischen Pharmakonzern AstraZeneca komplettiert, der erst vor wenigen Jahren durch seinen Impfstoff zu großer Bekanntheit kam.

Beim Modelabel Moncler griffen wir noch einmal zu und ergänzten die bestehende Position, ebenso bei Bayer und der CaixaBank. Bei Universal Music, Repsol und der japanischen Sumitomo Mitsui Trust Holding realisierten wir Teile des aufgelaufenen Gewinnes.

Mit einem Portfoliobeta von 0,8 und einer durchschnittlich erwarteten Dividendenrendite von 3,9 % sehen wir dem manchmal stürmischen Oktober defensiv ausgerichtet und stabil entgegen.