Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im September 2022

Mehr als eine Stabilisierung auf niedrigen Niveaus scheint für die weltweiten Aktienmärkte momentan nicht drin zu sein. Der zur Monatsmitte gestartete Versuch der Einleitung einer Gegenbewegung wurde durch die aktuellen Inflationszahlen aus den USA jäh ausgebremst. Spekulationen über weitere Leitzinserhöhungen in den USA, die durch die Inflationszahlen des Vormonats in den Hintergrund gedrängt worden waren, erhielten erneut Auftrieb und schickten die Aktienmärkte gen Süden.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

Die aktuelle Marktsituation

Der Ausblick für die deutsche Konjunktur trübt sich laut Aussage des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung weiter ein und erreichte gegenwärtig sogar seinen tiefsten Wert seit der Finanzkrise 2008. Ausschlaggebend ist hierfür wohl vor allem der russische Stopp der Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1. Die russischen Energielieferungen und der zukünftige Verlauf des Krieges bergen darüberhinaus eine Vielzahl von weiteren Risiken, die schnell sichtbar werden könnten. Derartige Unsicherheiten sind sicherlich nicht das adäquate Umfeld für steigende Notierungen.

Für die Geldpolitik der Notenbanken wird es letztendlich entscheidend sein, wie sie die Risiken zwischen Inflation und Rezession gewichten. Nach der markanten Leitzinserhöhung der EZB und laut den Stimmen aus den USA scheint die Inflationsbekämpfung im Vordergrund zu stehen – was für die Aktienmärkte keine Unterstützung von der Zinsseite anklingen lässt. Positiv könnte sich es jedoch schon auswirken, wenn die Prognosen für die Geschwindigkeit weiterer Leitzinsanhebungen ein nachlassendes Tempo andeuten würden.

Durch die letzten Zinsanhebungen hat sich die relative Attraktivität von Anleihen gegenüber Aktien auf jeden Fall erhöht. Es scheint momentan genau das Szenario einzutreten, das sich der legendäre Warren Buffett immer für Investitionen gewünscht hat. Seine Aussage „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind, und sei ängstlich, wenn andere gierig sind“ ist seine Devise für Anleger.

 

Blick in die Fondswerkstatt

Unser Meisterwert Perspektive verharrt seit Jahresbeginn in einer relativ eng begrenzten Seitwärtsbewegung. Im Februar konnten wir mit € 3,60 eine attraktive Ausschüttung leisten und so innerhalb der Aktienquote eines Portfolios für Stabilität sorgen. Natürlich sehen auch wir lieber kontinuierlich steigende Anteilspreise, aber mit einer soliden Entwicklung in diesem an Unsicherheiten reichen Jahr 2022 wollen wir nicht unzufrieden sein. Selbstverständlich haben wir unsere Sicherungsposition auch weiterhin nicht aufgegeben – die Unwägbarkeiten haben sich nicht verringert, deshalb bestand kein Anlass dazu.

Im Detail: Auf der Verkaufsseite fanden sich der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der deutsche Softwarekonzern SAP und das Handelsunternehmen Brenntag, die japanische Mitsubishi Financial Group und der britische Haus- und Wohnungsbauer Barratt Development. Die Titel wurden ersetzt durch den britischen Stromversorger Scottish & Southern Electricity Networks, die kanadische Toronto Dominion Bank, dem in der Schweiz domizilierten Bergbauunternehmen Glencore, dem japanischen Handelsunternehmen Mitsubishi Corp. und der aus dem Gesundheitssektor stammenden Abbott Laboratories aus den USA.

Mit diesen Veränderungen bleibt der Schwerpunkt der Investitionen in Europa und der Eurozone. Japan ist nun in der geografischen Gewichtung vor die USA gerückt. Finanzwerte sind die stärkste Branche im Meisterwert Perspektive Portfolio, vor den Rohstoffwerten und Industrieunternehmen. Mit einer erwarteten Dividendenrendite von durchschnittlich 4,59% und einem durchschnittlichen Beta von 0,76 bleibt die Grundausrichtung defensiv.