Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im Oktober 2022

Die toxische Mischung aus dem aktuellen und dem erwarteten Geschehen in der Ukraine, steigenden Zinsen, hoher Inflation und dazu dem unzweifelhaften Ausblick auf eine bevorstehende Rezession war im Oktober der Treibstoff für eine breit angelegte Seitwärtsbewegung. Der Bund Future erreichte einen neuen Tiefststand, was wiederum einen neuen Höchststand bei den Zinsen langlaufender Bundesanleihen anzeigt. Der DAX schaffte es nach dem Abtauchen unter die 12.000er Marke Ende September/Anfang Oktober, sich wieder darüber zu positionieren.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

Die aktuelle Marktsituation

Die angelaufene Berichtssaison zum 3. Quartal hielt bereits einige Überraschungen parat – mit weiteren wird zu rechnen sein. Je nach Bedeutung des beteiligten Unternehmens könnte hierbei auch die Marktstimmung in Gänze beeinflusst werden. Die Marktteilnehmer reagieren sehr sensibel. Einige gute Nachrichten hätten auf dem erreichten Niveau sicher das Potential, wieder eine Bärenmarktrallye auszulösen. Wohingegen eine Verschärfung der oben beschriebenen Gemengelage das genaue Gegenteil bewirken könnte.

Der mögliche kurzzeitige Anstieg der Aktienkurse würde jedoch wohl eher wackelige Beine haben. Es mehren sich Stimmen, die erst für das 4. Quartal ein Ende der überwiegend schwachen Zahlen und Prognosen an den Märkten erwarten. Der Konjunkturpessimismus würde sich somit weitere drei Monate hinziehen, bevor er endlich an Kraft verliert.

Die Konjunktureintrübung ist aktuell schon so weit in den Kursen eingepreist, dass wir von dieser Seite keine weiteren Korrekturen erwarten. Am Rentenmarkt reiben sich die Akteure schon seit einer Weile die Augen, die Zeiten negativer Zinsen sind vorüber. Doch kein Grund zu frohlocken: Die Inflation frisst die Zinsen und – schlimmer noch – der negative Realzins (Rendite minus Inflation) hat sich enorm erhöht. War die Anlageklasse Renten in Zeiten negativer Zinsen bereits uninteressant, ist sie in Zeiten exorbitant negativer Realzinsen noch unattraktiver geworden.

Blick in die Fondswerkstatt

Bereits einige Male im bisherigen Jahresverlauf spülten uns Engagements außerhalb des Euroraums schöne Währungsgewinne in den Meisterwert Perspektive. Doch im Oktober wandten sich unsere größten Fremdwährungsblöcke gegen uns. Sowohl gegenüber dem schweizerischen Franken als auch dem japanischen Yen konnte sich der Euro erholen, was entsprechende Währungsverluste im Fonds bedingte.

Im Rahmen der Überprüfung der Kennzahlen trennten wir uns vom französischen Bauunternehmen Vinci, dem japanischen Handelsunternehmen Marubeni und dem belgischen Pharmaunternehmen UCB. Während zwei europäische und ein japanisches Unternehmen das Portfolio verlassen haben, kamen ein kanadisches, ein australisches und ein europäisches Unternehmen hinzu. Die geografische Verteilung veränderte sich hierbei nur marginal. Neu wurden die Royal Bank of Canada, das australische Energieunternehmen Santos und die norwegische Mowa in den Meisterwert Perspektive aufgenommen. Mowa ist ein auf Meeresfrüchte spezialisiertes Unternehmen und liefert verarbeitete Meeresfrüchte sowie nachhaltig gezüchteten Lachs an mehr als 70 Märkte weltweit.

Beim Blick auf neue Investments drängten sich weitere Versicherungsunternehmen fast schon auf, diverse erfüllten die Aufnahmekriterien. Jedoch ist im Meisterwert Perspektive Portfolio jede Branche auf maximal vier Unternehmen begrenzt, um ein Übergewicht bestimmter Sparten zu vermeiden – auch hier setzen wir auf die richtige Balance. Mit Allianz, Münchner Rück, Zürich Versicherung und der Nationale Nederlanden Group ist die Versicherungsbranche aktuell bereits komplett allokiert.

Das Beta liegt weiterhin bei defensiven 0,79, die erwartete Dividendenrendite ist mit 4,86% einerseits attraktiv und andererseits rutschhemmend.