Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im November 2025
In den letzten vier Wochen wurde die Stimmung an den großen Börsen durch zunehmende Nervosität geprägt. In Europa rutschten Indizes wie der STOXX 600 sowie der DAX spürbar ab, nachdem sich die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung der US-Notenbank abgeschwächt hatten. Vor allem Technologie- und KI-Werte gerieten unter Druck: Anbieter von KI-Infrastruktur wie Siemens Energy, Schneider Electric oder ABB lieferten enttäuschende Wachstumsprognosen. Die Volatilität nahm zu – viele Anleger ziehen sich mit Vorsicht zurück.
In den USA zeigte sich die Lage ähnlich getrübt. Zwar hatte die Fed Anfang November ihren Leitzins erneut um 25 Basispunkte gesenkt, doch Fed-Chef Powell signalisierte klar, dass keine Garantie für weitere Lockerungen bestehe. Diese Unsicherheit belastete die Markterwartungen, denn Anleger hatten eigentlich auf weitere Senkungen im Dezember spekuliert. In Kombination mit einem schwächeren Arbeitsmarkt und fehlenden konjunkturellen Impulsen führte das zu einer Zurückhaltung bei risikobehafteten Investments.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

Die aktuelle Marktsituation
Währungsseitig bewegte sich der Euro gegenüber dem USDollar seit Anfang November in einer relativ engen Spanne. Der wiedererstarkte Dollar profitierte von gestiegenen Renditeerwartungen in den USA, während in Europa die Aussicht auf mögliche Zinsanpassungen überwiegend gedämpft blieb.
Parallel dazu gewinnt die Handelspolitik von Donald Trump erneut an Bedeutung. Er kündigte massive neue Importzölle an: Ab dem 1. November greifen etwa 25 % Zoll auf schwere Lkw, 30 % auf Polstermöbel und bis zu 50 % auf Küchenmöbel. Besonders brisant ist sein Vorstoß, 100 % Zölle auf patentierte Pharmazeutika zu erheben, wenn die Hersteller ihre Produktion nicht in den USA errichten.
Das Thema Künstliche Intelligenz bleibt ein zentraler Treiber an den Märkten – allerdings mit ersten Fragezeichen. Zwar haben viele KI-Unternehmen zuletzt mit starken Ergebnissen überzeugt, doch wachsen die Zweifel, ob die ambitionierten Bewertungen langfristig zu rechtfertigen sind. Einige Investoren warnen vor einer potenziellen KI-Blase. Andere sehen in etwaigen Kursrückgängen eine attraktive Einstiegschance, insbesondere bei Unternehmen mit solider Bilanz und realem Wachstum bei Infrastruktur-Projekten.
Der Blick in die Fondswerkstatt
Mit acht Titeln, die ausgetauscht wurden, hielten sich die Veränderungen im Meisterwert Perspektive in Grenzen. Aus den Niederlanden verließ der IT-Dienstleister Wolters Kluwer das Depot. Mit dem schwedisch-britischen Pharmaunternehmen AstraZeneca, dem britischen Vermögensverwalter 3I Group, dem britischen Einzelhändler Tesco und der London Stock Exchange verabschiedeten wir gleich vier Titel von der Insel. Die kanadischen Titel der Royal Bank of Canada und Pembina Pipeline sind genau wie die deutschen Werte von Siemens Healthineers nicht mehr dabei. Zudem nahmen wir Teilverkäufe u. a. bei Merck KGaA, Union Pacific und Baker Hughes vor, um die Gleichgewichtung aller Komponenten wieder herzustellen.
Das gesamte Meisterwert Perspektive Portfolio zeigt derzeit ein Beta von 0,77 bei einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,91%. Geographisch ist die Eurozone mit über 60% nunmehr zur am stärksten vertretenen Region geworden, während Nordamerika mit gut 20% gewichtet ist. Japan, Australien und das restliche Europa liegen unter 10%.
Neben der wohlbekannten Total Energies aus Frankreich haben wir mit der kanadischen Tourmaline Oil Corp ein weniger namhaftes Energieunternehmen im Portfolio, welches wir heute kurz vorstellen möchten. Tourmaline Oil Corp ist ein Rohöl- und Erdgasexplorations- und -förderunternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, langfristiges Wachstum zu erwirtschaften. Zu diesem Zweck verfolgt Tourmaline Oil ein sehr aktives Explorations-, Produktions- und Akquisitionsprogramm im Western Canadian Sedimentary Basin. Der Titel gehört zu den 60 größten börsennotierten Unternehmen Kanadas und ist Mitglied im S&P/Toronto Stock Exchange 60 Index.
