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Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im Mai 2025

In den vergangenen vier Wochen zeigte sich ein unverändert angespanntes Bild an den Finanzmärkten. Zwar konnten sich die Kurse zwischenzeitlich erholen, doch dieser Aufwärtstrend war nicht von Dauer. Besonders die US-Märkte reagierten nervös: Der Dow Jones verlor im Mai auf Wochensicht teils über 1.000 Punkte, auch der S&P 500 gab deutlich nach. Auslöser waren schwache US-Anleiheauktionen, die einen Vertrauensverlust in die Staatsfinanzen anklingen ließen, sowie zunehmende Sorgen wegen Trumps neuerlicher Zolleskalationen.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

 

Die aktuelle Marktsituation

Donald Trump verschärfte zuletzt erneut seinen wirtschaftsnationalistischen Kurs. Mit gezielten Strafzöllen auf Online-Importe aus China – bis zu 54 % auf sogenannte Kleinsendungen – will er vor allem Temu & Co. ausbremsen. Während diese Maßnahmen in der US-Industrie teilweise Zuspruch finden, wächst der Unmut in Handel und Konsumgütersektor. Höhere Importpreise belasten die Inflation, die eigentlich bereits unter Kontrolle schien. Gleichzeitig verunsichern die Zolldrohungen Unternehmen weltweit, viele Investitionsentscheidungen werden vor diesem Hintergrund aufgeschoben oder gänzlich gestrichen.

Auch der US-Dollar geriet weiter unter Druck. Seit Jahresbeginn hat er rund 8 % gegenüber dem Euro eingebüßt – ein Effekt, der zwar US-Exporte begünstigt, gleichzeitig aber die Importkosten steigen lässt und Anleger aus Dollar- Anlagen vertreibt. Die Fed beließ den Leitzins stabil, doch der Spielraum für weitere Zinsschritte scheint begrenzt, solange Trumps Zollpolitik Verunsicherung sät.

In Europa zeigen sich die Märkte zwar robuster, aber auch nicht unbeeindruckt. Der DAX errang im Mai einen neuen historischen Höchststand, verlor jedoch angesichts globaler Unsicherheiten an Schwung. Die EZB dürfte in Anbetracht nachlassender Konjunkturdynamik und der verhaltenen Inflation weiter an der Zinsschraube drehen. Auch aus der Schweiz kamen zuletzt mahnende Worte: Die Notenbank warnte vor einer Konjunkturabschwächung, der Franken blieb weiterhin gefragt als sicherer Hafen.

Klares Fazit: Der Ton an den Märkten bleibt vorsichtig. Trumps Handelsagenda sorgt nach wie vor für Ungewissheit, der schwache Dollar bringt zusätzliche Volatilität. Ob sich dieser Kurs als strategischer Hebel oder riskante Gratwanderung erweisen wird, sollte sich in den kommenden Wochen zeigen.


Der Blick in die Fondswerkstatt

Im Gegensatz zum Vormonat hielten sich die Modifikationen im Meisterwert Perspektive im Mai in Grenzen. Lediglich sechs Titel verletzten den einzuhaltenden Rahmen und wurden dementsprechend bewegt. Auch der Preis des Anteilwertes veränderte sich in nur einem engen Band seitwärts.

Unter den Titeln, die den Fonds verließen, war neben dem zuvor lange im Portfolio verbliebenen italienischen Versorger ENEL auch der britische Versorger National Grid. Die amerikanische Apothekenkette CVS Health wurde ersetzt wie auch die beiden Energieservicedienstleister Saipem und Baker Hughes. Die skandinavische Bank Nordea konnten wir mit einem sehr attraktiven Gewinn verkaufen.

Doch nun zu den Neuankömmlingen: Neben dem australischen Versicherer QBE begrüßten wir auch den französischen Versicherer AXA. Der britische Vermögensverwalter 3i Group und die Japan Post Bank verstärken die Gruppe der Finanzwerte, die neben den Rohstoffwerten und Aktien aus dem Gesundheitswesen aktuell zu den am stärksten berücksichtigten Branchen zählen. Das Portfoliobeta liegt mit 0,75 im defensiven Bereich, während die durchschnittlich erwartete Dividendenrendite von circa 3,2% durchaus attraktiv ist.

Daiichi Sankyo begleitet uns nun schon einige Monate im Meisterwert Perspektive. Grund genug, dieses Unternehmen kurz vorzustellen. Es entstand aus der Fusion von Sankyo und Daiichi Pharma und stellt Pharmazeutika für Menschen und Tiere her. Das Unternehmen produziert
daneben Lebensmittel, Lebensmittelzusätze, Viehfutter und Agrarchemikalien. Daiichi Sankyo ist ein führendes Unternehmen der japanischen Pharmaindustrie und generiert nahezu 55% seiner Umsätze in Japan.