Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im März 2023

Nur heiße Luft oder ist die sprichwörtliche Büchse der Pandora geöffnet? Am Montag, dem 13. März, schockte die Silicon Valley Bank den Finanzmarkt. Ist ihre Pleite ein neuer „Lehman-Moment“? Handelt es sich um einen Einzelfall oder werden die Geschehnisse eine Kettenreaktion nach sich ziehen? Und was bedeutet das fürs Finanzsystem? Fragen über Fragen.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

 

Die aktuelle Marktsituation

Die Bankaktien reagierten mit einem deutlichen Kursrückgang auf die Unsicherheit – die Zusicherung von Hilfe seitens der US-Regierung half nur bedingt. Erst jüngst in den exklusiven Kreis der Dax-Jünger zurückgekehrt, ging es für die Commerzbank 15% abwärts. Die Deutsche Bank hatte am Freitag zuvor schon Federn gelassen, und der Staplecoin USDC verlor kurzzeitig seine Kopplung an den USD und fiel vorübergehend auf nur noch 88 Cent. Hintergrund war, dass am Wochenende bekannt wurde, dass das Unternehmen Circle mit 3,3 Mrd. USD etwa 8% seiner USDC-Reserven bei der Silicon Valley Bank angelegt hatte.

Postwendend schwappten die Sorgen auch nach Europa und trafen die bereits strauchelnde Credit Suisse. Auch wenn schnell eine Lösung gefunden und kundgetan wurde – die UBS wird für 3,03 Mrd. Euro ihre Rivalin übernehmen. Bankenaktien waren in Folge schwer angeschlagen. Die UBS kündigte in diesem Zuge bereits an, das Kapitalmarktgeschäft deutlich zurückzufahren.

Es ist kein Geheimnis, dass wir ein globales Verschuldungsproblem haben. Mehrere grosse Notenbanken gaben vor diesem Hintergrund bekannt, dass sie die Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems erhöhen werden. Bestehende US-Dollar Geschäfte sollen in deutlich gesteigertem Rhythmus durchgeführt werden. Ziel ist es, gerade für Banken sicherzustellen, dass die Weltreservewährung nicht ausgeht. Andauern soll diese Maßnahme zunächst bis Ende April.

Der Blick in die Fondswerkstatt

Die Geschehnisse im März mit steigenden Zinsen, Bankenzusammenbrüchen, Nervosität und Ungewissheit ließen keine Kurssteigerungen in unserem Meisterwert Perspektive erwarten. Es kam zu ungewohnten Rückgängen im Kurs – auch, weil die angeschlagenen Banken überproportional verloren und damit übergreifend alles in Mitleidenschaft zogen, was im Sektor vertreten ist. Dabei schien es keinen Unterschied zu machen, ob die jeweiligen Titel mit den Konkursen von Banken im Silicon Valley oder der Unruhe um die schweizerische Credit Suisse zu tun hatten.

Wie schon im Februar führte die Überprüfung der Investitionskriterien zu einer umfangreichen Neuausrichtung des Fonds. Neben dem amerikanischen Halbleiterhersteller Analog Devices verließen unter anderem auch der italienische Ölkonzern Eni, der internationale Rohstoffwert Glencore, die deutsche Allianz, der französische Hersteller technischer Gase Air Liquide und die aus dem deutschen Gesundheitswesen bekannte Fresenius das Portfolio. Die Liste umfasste insgesamt 14 Werte, deren komplette Nennung hier jedoch den Rahmen sprengen würde.

Die Branchen Einzelhandel, Banken und Energie sind nun mit jeweils vier Titeln am stärksten im Meisterwert Perspektive vertreten. Neu hinzugekommen sind u. a. die beiden Energieunternehmen Repsol aus Spanien und Shell aus Großbritannien. Zusammen mit dem Kommunikationsdienstleister BT Group, der Supermarktkette Tesco und AstraZeneca liefert Großbritannien so einen erheblichen Anteil neuer Titel. Japan ist mit dem Chemieunternehmen Toray, der Handelskette Seven & I, Mitsubishi Estate, dem Spielehersteller Bandai Namco und dem Versicherer Tokio Marine ebenso zahlreich unter den Neuzugängen vertreten. Mit einem Beta von 0,78 und einer erwarteten Dividendenrendite von knapp 4% sehen wir dem April optimistisch entgegen.