Meisterwert Perspektive und das Börsengeschehen im April 2023

Offenbar hat sich an den Märken ein perfekter Sturm zusammengebraut – zumindest, wenn wir JP Morgan Chef Jamie Dimon glauben dürfen. Ob das tatsächlich stimmt, werden wir jedoch erst in zehn Jahren genau wissen, denn rückwirkend lässt sich das immer leichter beurteilen als in die Zukunft blickend.

Wertentwicklung des Fonds Meisterwert Perspektive

 

Die aktuelle Marktsituation

Aktuell testet der DAX die 16.000-Punkte-Marke aus. Viel von den Gerüchten um baldige sinkende Zinsen hat der Markt bereits eingepreist. Allgemeine Vermutung ist, dass die EZB noch dreimal kräftig erhöht und die FED noch zweimal. Der nächsten Zinsschritt der FED wird auf 25 Basispunkte geschätzt. Nachvollziehen lässt sich dies gut anhand der 2-jährigen und 10-jährigen Bundesanleihe.

An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt – und dies lässt sich recht verlässlich an der 2-jährigen Bundesanleihe erkennen. Die 10-jährige Bundesanleihe dagegen bildet ihren Preis generell eher durch Angebot und Nachfrage am Markt.

Ein interessantes Szenario wird entstehen, wenn die FED die Zinsen tatsächlich zunächst nicht wieder senkt. Davon ist in der aktuellen Situation tendenziell auszugehen, denn die FED wich auch in der Vergangenheit nicht von ihrem Kurs ab. Geldpolitische Entscheidungen, die getroffen werden, sind grundsätzlich eher langfristiger Natur.

Aktuell befinden wir uns mitten in der Berichtssaison. Im DAX und auch in den US-Indices herrscht eine positive Gesamtstimmung vor. MTU z. B. überzeugte mit Zahlen. Durch die vorherrschende Nachfrage nach Reisen legte der Wert einen ordentlichen Jahresstart hin. Dagegen regte sich bei der TUI der Wunsch nach mehr Eigenkapital. Ziel dabei: den letzten Teil der während der Corona-Pandemie erhaltenen Staatshilfen zurückzuzahlen.

In der Bankenbranche sorgten die überraschend guten Quartalsergebnisse von JP Morgen Chase für Erleichterung. Die Bank of Amerika, die gerade dabei ist, mühsam ihr Investment Banking auf Vordermann zu bringen, schrieb nicht nur schwarze Zahlen, sondern auch der Gewinn fiel höher aus als erwartet.

Im Edelmetallbereich befanden sich sowohl Gold als auch Silber in Aufwärtstrends. Öl konnte das Gap der letzten zwei Wochen schließen, das durch die Reduktion der Fördermenge entstanden war.

Der Blick in die Fondswerkstatt

Nachdem wir den Monat März mit dem schmerzlichen Tiefpunkt am 23.03.2023 verlassen hatten, freuten wir uns umso mehr, dass wir im April einen großen Teil der Kursrückgänge wieder aufholen konnten.

Die zahlreichen Veränderungen im Fonds im April lassen keinen Raum, um alle in die Tiefe zu erläutern. Stellvertretend im Überblick:
Auch in diesem Monat entsprachen nicht alle Werte unseren Kriterien wie u. a. Beta, Potential und Dividende. Im April verließen deshalb folgende Titel das Meisterwert Perspektive Portfolio: der Spielehersteller Bandai Namco, Industria de Diseno Textil, Tesco, Mitsubishi Financial Group, Conoco Phillips, sowie – im Nachgang zum Verlassen des DAX – die Linde plc.

Die Realisierung von Gewinnen brachte einige Teilverkäufe mit sich, darunter BT Group PLC, Astrazeneca PLC, Abbot Labotories und Shell PLC. Dadurch ergab sich Spielraum für Neuinvestitionen: u. a. hießen wir Nordea Bank ABP, Fresenius und London Stock ex im Meisterwert Perspektive willkommen.

Da unser Credo lautet, eine Branche mit maximal vier Titeln zu besetzen, um so Klumpenrisiken vorzubeugen, schafften es weitere Banken wie die Commerzbank oder auch die ING diesmal nicht in den Meisterwert Perspektive.

In der Berichtssaison lohnt sich der Blick auf die durchschnittliche Dividendenrendite, die aktuell bei 3,5 % liegt. Das Beta bewegt sich mit einer Veränderung von +0,02 im Vergleich zum Vormonat bei fast unveränderten 0,80.